Materialknappheit bremst das regionale Handwerk aus – uns nicht

Die meisten Handwerksbetriebe, ob regional oder überregional, haben mit dem Problem der Materialknappheit zu kämpfen. Wir möchten behaupten, dass das komplette Baugewerbe davon betroffen ist. Trotz der Corona-Pandemie zogen die Bautätigkeiten im Jahr 2020 stetig an und es ist noch kein Ende abzusehen. Durch gute Hygienemaßnahmen, die auf den Baustellen eingehalten wurden, sind kaum Ausfälle zu erkennen gewesen. In den beiden größten Volkswirtschaften - der USA und der Volksrepublik China - und auch in Europa wurde die Bauindustrie durch weitreichende Konjunkturprogramme, wie sie vorher noch nie zu sehen waren, gestützt. Dass aber auch das Baumaterial knapper werden oder eine enorme Preissteigerung erfahren würde, hätte von denjenigen, die diese Konjunkturprogramme ins Leben riefen, vorhergesehen werden müssen. Die Frage bleibt offen, ob diese Programme Fluch oder Segen für die Bauindustrie waren. Wir, als Dachdecker in Bad Harzburg, spüren diese Materialknappheit ebenfalls. Aber wir gehören zu den Handwerksbetrieben, die diese Entwicklung vorausgesehen und uns Holzkontingente zu moderaten Preisen gesichert haben.

Viele andere Betriebe haben nicht so vorausschauend gehandelt und stehen nun vor einem Problem. Das Material, was überhaupt noch zu bekommen ist, kostet immens viel Geld oder ist nur mit großer Lieferverzögerung zu erhalten und gleichzeitig muss den Kunden dieser Aufpreis in Rechnung gestellt werden. Der Kreislauf ist jetzt, auch auf längere Zeit gesehen, kaum aufzuhalten. Es sei denn, es wurde – wie wir es gemacht haben – rechtzeitig und großzügig eingekauft. Wir in Bad Harzburg können als regionale Dachdeckerei nach wie vor unseren Kunden zur Verfügung stehen und müssen die Preise für unsere Leistungen nicht derartig anziehen, wozu einiger unserer Kollegen gezwungen sind.

Alle Gewerke sind betroffen

Aber nicht nur das Holz ist knapp geworden. Wenn wir beispielsweise über KG-Rohre nachdenken, die unweigerlich für Abwasserarbeiten benötigt werden, stellen wir fest, dass noch viele weitere Handwerksbetriebe von der Materialknappheit betroffen sind. KG- und P'VC-Rohre werden aus Abfallstoffen der Kerosingewinnung hergestellt. Wegen der Corona-Pandemie wurde aber erheblich weniger Kerosin benötigt, da kaum ein Flugzeug gestartet ist. Keine Kerosingewinnung = keine Rohstoffe, um PVC oder weitere Kunststoffe kostenneutral herzustellen.

Wir halten unser Versprechen

Selbstverständlich freuen wir uns, dass wir mit Weitblick gehandelt und rechtzeitig unsere Kontingente an Materialien gesichert haben. Nur wir sehen auch, wie andere regionale Handwerksbetriebe unter dieser Rohstoffknappheit leiden. Zumindest wir können aber unseren Kunden versichern, alle Aufträge termintreu und zu den vereinbarten Preisen auszuführen. Auch haben wir nicht vor, unsere Preise bei Neuaufträgen anzuziehen, da wir über ein gut gefülltes Lager mit entsprechendem Material verfügen.